Johannes Lehner
Der OK-Präsident freut sich auf die neue Gwärbi 2024 in Schöftland
Sonntag, 3. Dezember 2023
Mit einem besonderen Jubiläumsanlass feiert der Verein «Alte Schmitte Seengen» am Sonntag, 10. September, sein 30-jähriges Bestehen.
Seengen Ganz so alt wie das Wahrzeichen der Gemeinde, das Schloss Hallwyl, ist die «Alte Schmitte Seengen» im Oberdorf zwar nicht, aber 1774 erbaut gehört sie definitiv zu den historischen Gebäuden in Seengen. Früher war die Schmiede im Dorf die Anlaufstelle für Werkzeuge, Nägel, Hufeisen, Gitter, Ketten – einfach alles, was mit Eisen zu tun hatte. Samuel Häusermann kaufte 1880 die Schmiede und übergab sie 1916 seinem Sohn Hans, der aufgrund seiner Handwerkskunst aber auch seines regsamen Geistes als Dorforiginal «Schmittehans» weit herum bekannt war.
Mit dem Ableben von «Schmittehans» 1948 erlosch die Glut auf der Esse und es wurde still in der Schmiede. Nach einer Zwischennutzung als Steinzeitwerkstätte war das Gebäude ab 1959 meist unbewohnt und zerfiel langsam. 1990 kaufte die Gemeinde Seengen die Schmiede. Sie wurde dann mit Unterstützung vieler Freiwilliger umfassend saniert. 1993 war das Gründungsjahr des Vereins «Alte Schmitte Seengen», welcher mit verschiedenen kulturellen Anlässen und Wechselausstellungen dafür sorgt, dass «Leben in die alte Bude» kommt.
«Wir fördern das kulturelle Leben in Seengen mit verschiedenen Anlässen wie etwa Lesungen, Konzerten, Ausstellungen und haben auch von der Gemeinde den Auftrag, altes Kulturgut zu erhalten, zu sammeln und der Bevölkerung zugänglich zu machen», erklärt Vereinspräsident Jörg Bruder. «Wir haben eine grosse Sammlung verschiedener Alltagsgegenständen von Bauern, aus dem alten Handwerk, Fotos und Dokumente sowie alte Fahnen, die extern gelagert immer mal wieder in Wechselausstellungen gezeigt werden.» Der Vorstand sowie die Betriebskommission des Vereins umfasst 14 Leute. Getragen wird der Verein zudem vom rund 200 Mitgliedern, die unter anderem einen jährlichen Beitrag leisten. Man sei gut verankert im Dorf und könne auch auf Unterstützung von anderen Vereinen zählen, ergänzt der Präsident.
Das historische Gebäude beherbergt im Erdgeschoss eine Zwei-Zimmer-Wohnung, die original wie damals eingerichtet ist und zeigt, wie bescheiden man früher gelebt hat. Die fast 250-jährige alte Schmiede ist voll funktionsfähig und wird ab und zu in Betrieb genommen, wenn das traditionelle Handwerk vorgeführt wird. Im Obergeschoss können Schmittesäli, Schmittestübli und das Dachgeschoss zudem für diverse Anlässe gemietet werden. Unter www.alteschmitteseengen.ch findet man alle Informationen.
Um das Jubiläum des Vereins auch optisch zur Geltung zu bringen, kam die Idee auf, die alte Schmiede wie ein Geburtstagspäckli zu präsentieren. Gesagt, getan. Es wurde roter Fahnenstoff zugeschnitten und genäht. Mit der Unterstützung von Fankhauser Holzbau und P. Blaser Bedachungen und Fassaden AG konnte das «Geschenkband» inklusive Schlaufe professionell und sicher an das Haus montiert werden.
Gross ist die Vorfreude auf den Jubiläumsanlass am Sonntag, 10. September, von 10 bis 17 Uhr bei der«Alten Schmitte» und in der Oberdorfstrasse. Es wird eine Festwirtschaft geben und als Höhepunkt findet um 11 und 14 Uhr ein Mini-Tattoo statt. Da sorgen die MG Seengen, die Happy Pipers Luzern, der Tambourenverein Lenzburg und die Majoretten Möriken-Wildegg für beste Unterhaltung. Um 15 Uhr ist ein gemeinsames Schlusskonzert. «Mit dieser Feier möchten wir der Seenger Bevölkerung etwas zurückgeben und freuen uns, viele Gäste begrüssen dürfen», so Jörg Bruder.
Von Olivier Diethelm
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