Antonia Anner
über das Chlauschlöpf-Training in Ammerswil
Barbara Portmann ist die Jugendfest-Ehrenpräsidentin 2024.
Bild: CH Media/Severin Bigler
Das Jugendfest hat in Lenzburg einen besonderen Stand. Nach wie vor wird das Fest sehr traditionell gefeiert. Im Interview verrät die diesjährige Ehrenpräsidentin, Barbara Portmann, welches ihre liebste Jugendfesttradition ist aber auch, warum sich Traditionen immer wieder neu erfinden müssen.
Gibt es einen Moment vom letztjährigen Jugendfest, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Als Ressortvorsteherin durfte ich letztes Jahr in der Stadtkirche die Jugendfesttaler allen austretenden Schülerinnen und Schülern überreichen. Das war mir eine grosse Freude und Ehre – und ich freue mich auch dieses Jahr auf diesen Moment. Weiter war das gemeinsame Vorsingen des legendären «Vugelbärbams» durch Ueli Steinmann und seinen Nachfolger ein emotionaler Moment.
Sie sind die diesjährige Jugendfest-Ehrenpräsidentin. Welche Aufgaben übernehmen Sie in diesem Amt?
Mir kommt die Ehre zu, die Rednerinnen und Redner der Morgenfeier zu bestimmen. Zudem bin ich an gewissen Sitzungen der Jugendfestkommission mit dabei und durfte mich davon überzeugen, dass auch dieses Jahr die äusserst komplexe und vielfältige Organisation des Jugendfests in guten Händen ist. Weiter darf ich meine Ideen für die Gestaltung des Programms mit den Ehrengästen einbringen.
Was macht Ihrer Meinung nach das Lenzburger Jugendfest einzigartig?
Tausende von glücklichen Personen, die sich ebenso wie unser Städtchen herausgeputzt haben und zusammen friedlich und fröhlich unsere Traditionen feiern. Eine Woche voller einmaliger und gleichzeitig jedes Jahr wiederkehrender Höhepunkte die über eine magische Kraft verfügen und eine Verbindung der Menschen mit ihrer Stadt schaffen. Und alle zwei Jahre die einzigartige Mischung von Ausgelassenheit und Disziplin in unserer tollen Landschaft, die das Freischarenmanöver ausmacht.
In Lenzburg wird das Jugendfest sehr traditionell gefeiert. Welches ist Ihre liebste Jugendfest-Tradition?
Ich liebe die Momente kurz vor und ganz zu Beginn der verschiedenen Programmpunkte: So am Donnerstagabend, wenn man die Tambouren und die Musik von weitem hört und ihnen dann in die Stadt zum Zapfenstreich folgen kann. Oder die aufgeregten Gesichter der Jugendfestkinder kurz vor dem Umzug, wenn sie für Fotos posieren. Und nicht zu vergessen die Sammlung der Freischaren auf dem Hünerwadelplatz, die sich für das Manöver in Stimmung bringen.
Auf dem Hünerwadelplatz wurde es zu eng für die Morgenfeier, man musste für dieses Jahr auf das Schulareal Angelrain ausweichen. Wird die Stadt langsam zu klein für das Jugendfest in seiner heutigen Form?
Eine Tradition muss sich immer wieder erneuern und an die Gegebenheiten anpassen. Gewisse Neuerungen infolge des prognostizierten starken Wachstums an Schülerinnen und Schüler werden auch künftig unausweichlich sein. Zu gross wird das Jugendfest für unsere Stadt allerdings noch lange nicht. Die Lenzburger Bevölkerung hat schon oft gezeigt, dass sich ihre Feierlaune durch notwendige organisatorische Anpassungen nicht trüben lässt.
Gibt es dieses Jahr sonstige Neuerungen, derer sich Besuchende bewusst sein sollten?
In der Stadtkirche feiert nur noch der Abschlussjahrgang. Daher gibt es Anpassungen, welche Jahrgänge wo feiern. Zudem wird das Essen am Freitag in der Schützenmatte bereits ab 12 Uhr möglich sein, dies weil in den letzten Jahren die Nachfrage gestiegen ist.
Worauf freuen Sie sich bei der diesjährigen Ausgabe besonders?
Ich freue mich auf das unbeschreibliche Gefühl, an diesem Tag durch die Stadt zu gehen und mich voller Glück erfüllt zu wissen, ausgerechnet hier Stadträtin sein zu dürfen. Und dieses Jahr wird dieses Gefühl als Jugendfestpräsidentin bestimmt nochmals intensiver als ich es die beiden letzten Jahre schon erleben durfte.
Für die meisten Lenzburgerinnen und Lenzburger ist das Jugendfest sowieso Pflicht. Warum sollten auch Auswärtige vorbeischauen?
Weil sie so einen schönen Brauch noch nirgendwo gesehen haben. Sie werden von der geschmückten Stadt, der Musik, den Jugendfestkindern, dem disziplinierten Kadetten-Corps und den wilden Freischaren begeistert sein.
Sie haben das letzte Wort. Was möchten Sie unseren Leserinnen und Lesern sonst noch mitteilen?
Geniessen Sie den Tag, besser noch die ganze Woche, und tragen Sie Ihren Teil dazu bei, dass auch das Jugendfest 2024 fröhlich und sicher über die Bühne geht.
Interview: Adrian Oberer
Weitere Informationen und das Jugendfestprogramm finden Sie unter:www.lenzburg.ch/jugendfest
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