Kapo-Kommandant hielt spannendes Referat über die Sicherheit im Kanton

Erlinsbach Ein warmer Sommerabend in Erlinsbach. Die FDP Erlinsbach hatte zum Austausch mit dem Kommandanten der Kantonspolizei Aargau, Oberst Michael Leupold, eingeladen. Das Interesse war gross und der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Oberst Leupold gewährte Einblick in seine Arbeit für die Sicherheit im Kanton Aargau und sprach offen über aktuelle Herausforderungen. Er zeigte Bilder aus Schweden, wo Blumen für getötete Polizisten auf Einsatzwagen niedergelegt worden waren, und vom niederländischen Journalisten Peter de Vries, der Opfer des organisierten Verbrechens wurde.

Oberst Leupold warnte, dass die Situation in Schweden ein Warnsignal für die Schweiz sein könnte. Unkontrollierte Migration und mangelnde Integration könnten auch hierzulande die innere Sicherheit gefährden.

Der Kommandant richtete sich an die anwesenden Politiker und betonte, dass die polizeiliche Kriminalstatistik nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kriminalität aufzeige. Eine unzureichende Ausstattung der Polizei verhindere, das gesamte Ausmass der Bedrohung zu erkennen. Angesichts der angespannten Sicherheitslage in Europa, der wachsenden organisierten Kriminalität und der möglichen Auswirkungen hybrider Kriegsführung auf kritische Infrastrukturen, müsse darauf ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

Oberst Leupold betonte die Sicherheit der Schweiz und des Aargaus, mahnte aber zur Wachsamkeit: «Die Schweiz ist keine Insel der Glückseligen.» Er fordere einen besseren Informationsaustausch und eine Stärkung des Bundes, um ein nationales Lagebild der inneren Sicherheit zu schaffen. Zudem sähe er Handlungsbedarf bei der Kontrolle der Migration und der organisatorischen Zersplitterung der Polizei, wobei er sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Polizeikorps in der Nordwestschweiz vorstellen könne.

Der Abend bot den Anwesenden einen umfassenden Einblick in die komplexe Sicherheitslage und regte zu weiteren Diskussionen an.

Andreas Bärtsch