Antonia Anner
über das Chlauschlöpf-Training in Ammerswil
Elisabeth Burgener und Beat Niederberger.
Bild: Natalie Philipp
Die Mitgliederversammlung hat am 23. November 2023 Elisabeth Burgener zur neuen Präsidentin des Vereins Caritas Aargau gewählt. Elisabeth Burgener tritt per 1. Dezember 2023 die Nachfolge von Beat Niederberger an, der Caritas Aargau 14 Jahre lang vorstand. Zudem hat die Mitgliederversammlung mit Dorothee Fischer ein neues Vorstandsmitglied und Anita Berger als Vize-Präsidentin gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder Stefan Hertrampf, Maria Pia Scholl, Lydia Spuler und Alexandra Winkler wurden in ihrem Amt bestätigt. Der abtretende Präsident Beat Niederberger wurde herzlich verabschiedet und geehrt.
Mit Elisabeth Burgener gewinnt Caritas Aargau eine engagierte Persönlichkeit mit einer langen politischen Erfahrung. Bis Frühling 2022 war sie 16 Jahre für die SP-Fraktion mit den Kernthemen Sozial-, Bildungs- und Energiepolitik im Grossrat und schloss ihre parlamentarische Arbeit 2022 mit dem Grossratspräsidium ab. Als Sozialarbeiterin und Sozialpolitikerin kennt sie die strukturellen Zusammenhänge der Armut in der Schweiz und die persönlichen Herausforderungen von Betroffenen.Die neue Präsidentin erwarten wichtige Aufgaben. Nach dem grossen Wachstum bei Caritas Aargau in den vergangenen drei Jahren gilt es nun, den Betrieb zu konsolidieren und für die Zukunft nachhaltig aufzustellen.
In ihrer Rede vor der Mitgliederversammlung bedankte sich Elisabeth Burgener für das Vertrauen und sagte, dass Caritas Aargau als eigenständiges Hilfswerk der katholischen Kirche eine grosse und wichtige Arbeit leiste und Hoffnung und Zuversicht dort bringe, wo Verzweiflung und Erschöpfung Alltag seien. Sie erläuterte: „Wenn man den Begriff ‚Caritas’ betrachtet, dann reden wir von ‚hingebender Liebe’, ‚uneigennützigem Wohlwollen’, ‚Nächstenliebe’ und ‚Barmherzigkeit’. Die Begriffe haben sich im Laufe der Zeit verändert: Heute ‚ermutigen’ wir, ‚geben Hilfe zur Selbsthilfe’ und ‚stärken Ressourcen’. Es macht die Arbeit von Caritas aus, immer wieder am wertorientierten Ausgleich in der Gesellschaft zugunsten Benachteiligter zu arbeiten und dabei nicht aufzugeben und dranzubleiben. Und da mir das auch persönlich und als Sozialpolitikerin ein grosses Anliegen ist und ich mich mit der Werthaltung von Caritas identifizieren kann, habe ich dem Amt als Präsidentin überzeugt zugesagt.“ Elisabeth Burgener lud die Anwesenden dazu ein, zusammen mit den Partnerorganisationen und im Dialog für einen sozialeren und solidarischen Kanton Aargau einzutreten.
Die Mitgliederversammlung hat neu Dorothee Fischer aus Lupfig in den Vorstand gewählt.
Dorothee Fischer ist Seelsorgerin im Pastoralraum Region Brugg-Windisch und bringt achtjährige Erfahrung als Kirchenrätin der katholischen Kirche im Aargau mit.
Anita Berger wurde an der Mitgliederversammlung als Vizepräsidentin gewählt. Sie ist bereits seit 2022 Vorstandsmitglied bei Caritas Aargau. Die in Staufen wohnende Anita Berger ist Gesundheits- und Pflegeexpertin, hat einen Master in strategischem Management und Leadership und engagiert sich seit vielen Jahren in verschiedenen Vorständen von Familienvereinen und in der Kirchgemeinde Lenzburg als Präsidentin.
Der bisherige Präsident Beat Niederberger wurde an der Mitgliederversammlung herzlich verabschiedet. In ihrer Rede würdigte Anita Berger das Wirken von Beat Niederberger während
14 ereignisreicher Jahre. In seiner Zeit als Vorstandspräsident wurden bei Caritas Aargau unter anderem neun Kirchliche Regionale Sozialdienste aufgebaut, diverse Leistungsvereinbarungen ausgehandelt, Caritas-Secondhand-Läden aufgebaut und die Finanzierung von unterschiedlichsten Projekten und Bildungsangeboten sichergestellt. Das enorme Wachstum von Caritas Aargau in den vergangenen drei Jahren forderte immer wieder neue Anpassungen im Betrieb, die Beat Niederberger zusammen mit dem Vorstand und der Geschäftsleitung achtsam gesteuert und mitgestaltet hat.
Zum Abschied und als Dankeschön für sein Wirken überreichten die Vorstandsmitglieder, die Geschäftsleitung und Vertreter*innen des Freundeskreises „Rückenwind“ von Caritas Aargau dem scheidenden Präsidenten einen Korb voller Erinnerungen.
Beat Niederberger bedankte sich seinerseits mit einer engagierten Rede. 14 Jahre seien genug und neue Köpfe brächten neuen Schwung, so der scheidende Präsident. Beat Niederberger blickt mit Besorgnis auf die aktuelle Weltlage. Er plädierte dafür, dass Caritas Aargau in einer Zeit der Finsternis, der Kriege und der Unsicherheit wichtiger sei denn je. „Das Wort ,Finsternis’ enthält das Wort ,Stern’. Und solche Sterne bringen auch immer wieder Licht. Die Vision der Caritas ist es, auch in der Finsternis Sterne leuchten zu lassen und Licht weiter zu tragen.“ Er wünschte dem Vorstand und der Geschäftsleitung Mut, auch unkonventionelle Entscheidungen zu treffen. „Akzeptiert keine Geldargumente, wenn es um das Wohl der Menschen geht. Für gute Ideen gibt es immer Geld.“ Und zuletzt betonte Beat Niederberger mit Bezug zu seinem 14-jährigen Engagement als Präsident von Caritas Aargau: „Ich würde es wieder tun“.
pd
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